Fangen wir heute mal mit unserer letzten Podcast-Episode an. Daniel Stenz, der das Eisern-Lab bei Union aufgebaut hat, war zu Besuch aus Vancouver und es geht schlicht um alles: Was macht er jetzt bei den Vancouver Whitecaps, wie schätzt er seine Jahre bei Union ein, warum benötigen Vereine Datenbanken und wie können kleinere Vereine eigentlich noch mit den großen mithalten?
Die Altlast Trainerabfindung
Es gibt zwei Geschichten, die das Zeug haben, diese Saison nach unten zu ziehen. Zum einen wäre das die Auseinandersetzung mit Norbert Düwel, der auf seiner Bezahlung über seine komplette Vertragslaufzeit besteht, obwohl er eine feste Abfindung unterschrieben hat. Das wären wohl 450.000 Euro statt 80.000 Euro. Auf Unionseite muss man sich natürlich fragen, welche Gültigkeit diese Klausel hat. Bei Norbert Düwel ist natürlich die Frage, welchen Eindruck er auf zukünftige Arbeitgeber macht, wenn er so in die Vollen geht. Der Gütetermin vom Freitag war jedenfalls wenig gütlich (BZ). Und auch Union sah sich wohl genötigt, öffentlich Stellung zu beziehen (dann muss es wirklich nicht gut stehen).
Die juristische Auseinandersetzung und eine wie auch immer geartete Unruhe halte ich hier gar nicht für das Problem. Es sind die Rückstellungen, die für eine mögliche Auszahlung von Düwel gemacht werden müssen, die Unions Investitionen in Spieler im Winter eventuell beeinträchtigen können. Ich bin sehr gespannt, ob sich beide Seiten noch vorher einer ordentlichen Verhandlung vor Gericht einigen können.
Emotionaler Abschied?
Der andere Punkt dürfte im Zweifel vor allem emotional schwierig werden. Hier geht es um die Position von Christopher Quiring, der vielleicht im Winter nach Cottbus wechseln könnte (Bild/BZ). Ich bin da weniger betroffen, weil ich Fußball als Geschäft betrachte, in dem es keine Verpflichtung gibt, eine Karriere nur bei einem Verein zu verbringen. Und vielleicht ist es für Quiring wirklich besser, mal woanders durchzustarten, wo er nicht immer nur „Unser Chrissie“ ist. Vielleicht gibt es dafür aber Vereine, die etwas weiter von Berlin entfernt sind als Cottbus.
Bleiben wir beim unerfreulichen: Die Berliner Zeitung stellt die durchaus berechtigte Frage, warum das Training von Sascha Lewandowski ohne Effekt bleibt. Vor allem in der Defensive. Die Frage ist angesichts immer wieder stattfindender Patzer oder Aussetzer berechtigt. Aber vielleicht geht sie auch am Thema vorbei. Denn egal, was die Abwehr anstellt, die Verteidiger haben ja zumindest bis Winter eine Aufstellungsgarantie. Es könnte also ebenso an der individuellen Qualität der betroffenen Defensivspieler oder an der fehlenden Konkurrenz liegen. Es ist vielleicht einfach etwas komplexer. Zum Training kann ich nichts sagen. Das habe ich nicht beobachten können.
Bei Eiserne Ketten gibt es die taktische Nachbetrachtung der Partie gegen Bochum.
Die letzte Geschichte geht gut aus: Während Union auf der Stelle tritt, läuft es bei Steven Skrzybski. Der Kurier feiert den Angreifer ab. Zurecht.
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dank an alle beteiligten für das sehr informative gespräch.