Seit Sascha Lewandowski bei Union Trainer ist, mag ich die Pressekonferenzen wieder. Und ich glaube, dass das auch für die Journalisten gilt. Mittlerweile dauert die Veranstaltung immer rund 30 Minuten und der Trainer gibt tatsächlich auch fachlich interessante Auskünfte. Das kann so bleiben. Ich vermisse dann auch die einzelnen Nachspiel-Analysen nicht, die es noch unter Norbert Düwel gab.
Gestern gab es im Prinzip zwei große Themen vor der Partie beim FSV Frankfurt (Pressekonferenz als Konserve bei AFTV): Mittelfeld und die mentale Verfassung der Mannschaft.
Foto: Matze Koch
Fangen wir beim Thema mentale Verfassung an. Ich bin da immer etwas vorsichtig, weil das im Fußballbereich entweder so abwertend dargestellt wird, als hätten die Spieler einen Knacks und würden die ganze Zeit nur mit gesenkten Köpfen herumlaufen oder, dass es nur eines guten Gespräches bedarf, um alles wieder ins Lot zu bringen. Sascha Lewandowski schob diesem Denkmuster einen Riegel vor, sagte aber gleichzeitig, dass die Arbeit mit einem Mentaltrainer sinnvoll sein kann. Aber dann „mittel- und langfristig“ und „losgelöst von einer konkreten Stress-Situation“. Zudem gäbe es auf dem Markt wenige, die das Anforderungsprofil erfüllten.
Es dürfte auch weniger um die Körpersprache einzelner Spieler gehen, sondern darum sich von negativen Erlebnissen nicht runterziehen zu lassen oder bei eigenen Aktionen nicht daran zu denken, was alles schief gehen kann. Das muss Lewandowski mit seinem Team bis morgen selbst hinbekommen, indem er den Spielern vorführt, was sehr gut funktioniert hat (mehr als erwartet).
Das Thema Kopfsache bearbeiten auch die Berliner Medien:
- Kann ein Mentaltrainer Union helfen? (Berliner Zeitung)
- Union braucht jetzt einen klaren Kopf (Morgenpost)
- Lewandowski denkt auch an Mentaltrainer (Bild)
Leitfiguren im Zentrum gesucht
Das andere Thema ist die Besetzung der Zentrale, bei der sich Lewandowski noch nicht sicher ist. Die Auswahl ist groß, aber den klaren Typen, den er auf bestimmten Positionen wie die Sechs oder Zehn setzen kann, hat der Trainer noch nicht gefunden. Aufgrund der individuellen Qualität tippe ich aber darauf, dass am Ende Stephan Fürstner die Sechs fest spielen und Damir Kreilach allein aufgrund seiner offensiven Stärke weiter vorn zu finden sein wird. Alles andere gruppiert sich dann. Vielleicht noch nicht in den nächsten zwei, drei Spielen, aber danach. Die BZ beschäftigt sich ebenfalls ausführlich mit dem Thema.
Schönheim fällt länger aus
Fabian Schönheim werden wir erst zur Wintervorbereitung wiedersehen (Kurier). Alles andere würde eine Überraschung sein, sagte Lewandowski in der Pressekonferenz. Der Verteidiger laboriert an einer Verletzung im Muskel- und Sehnenbereich des rechten Oberschenkels.
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Wenn ihr noch nicht genug vom 1:2 gegen Fürth habt, dann lest bitte die Taktikanalyse auf Eiserne Ketten und hört unseren Podcast zum Spiel.
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Ich will ja keine ideologischen Grabenkämpfe lostreten. Aber wäre es nicht sinnvoll im Zuge der #bildnotwelcome Geschichte auch auf Verlinkungen auf selbige zu verzichten?