Pressekonferenzen, auf denen neue Trainer vorgestellt werden, gestalten sich manchmal recht sperrig. Niemand will über den Trainer reden, der gerade erst entlassen wurde und der neue Trainer steht voller Tatendrang vor der versammelten Medienschar, kann aber noch nichts Substantielles zu seinem neuen Job sagen, da er erst seit ein paar Stunden wirklich im Verein ist.
Im Vergleich zu dieser Erwartungshaltung war die heutige Vorstellung von Sascha Lewandowski bei Union eine durchaus längliche und gelöste Veranstaltung. Die Vorschusslorbeeren, die Unions neuem Cheftrainer entgegengebracht wurden, waren fast greifbar und alle hatten irgendwie gute Laune.
Foto: Robert Schmidl
Während man Dirk Zingler den Stress und den vermutlichen Schlafmangel der letzten Tage noch ansah, trat Sascha Lewandowski souverän und nach 20 Minuten Anfangsanspannung auch deutlich unverkrampft vor die Presse. Ausgestattet mit einem Vertrag bis zum 30.6.2017 beantwortete er geduldig alle Fragen. Die wichtigsten Informationen zusammengefasst:
- Obwohl er zuletzt eher mit jüngeren Spielern gearbeitet hat, schätzt er die Zusammenarbeit mit erfahrenen Spielern ebenso („manchmal fast noch mehr“).
- André Hofschneider und Sebastian Bönig bleiben vorerst seine Co-Trainer; eine Neubesetzung dieser Position zu einem mittelfristigen Termin will er jedoch nicht ausschließen.
- André Hofschneider und Sebastian Bönig leiten ebenso das Testspiel gegen Babelsberg.
- Er setzt auf Vorwärtsverteidigung und aktiveres Pressing sowie engere Räume im Mittelfeld.
- Zu Formationen oder eventuellen Dreierketten wollte er noch nichts sagen.
Ebenso souverän zeigte sich der neue Trainer auch beim Ausweichen von Fragen. Eine Nachfrage, wie lange denn der Kontakt zu Union schon bestünde und wie die Kommunikation in Sachen Trainerwechsel verlief, beantwortete er mit einer gut formulierten, längeren Null-Antwort, an deren Ende mit der Feststellung, wie toll Union doch sei, wieder eine größere Einzahlung ins Phrasenschwein fällig war.
Auf mich machte er einen durchweg freundlichen, schlagfertigen und intelligenten Eindruck. Der einzige bittere Beigeschmack, den ich persönlich noch verdauen muss, ist die Entlassung Norbert Düwels. Aber der erste Eindruck seines Nachfolgers ist durchweg positiv.
Herzlich Willkommen Sascha Lewandowski.
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Gibts genaueres zu dem Camouflage-Anzug von Dirk Zingler? Stellten die anwesenden Journalisten so unbequeme Fragen, dass er sich tarnen musste?
Oda einfach nur das Resultat großer Freude über den neuen Trainer, inklusive Bierdusche? :D
Hmmm eigentlich wär mal wieder einer mit Schnurrbart dranne gewesen.
Wer genau hin hörte dürfte bemerkt haben, dass er erwähnte sich seit „dem Sommer“ intensiv mit der 2.liga beschäftigt zu haben…
Seit Sommer mit der 2. Liga beschäftigt.
Meinste Leipzig war dann mal bei ihm Vorstellig? Dann wäre er ja gleich noch symphatischer.