Ich lege mich fest: Es gibt kein starres taktisches Spielsystem und deshalb ist die Diskussion um Dreierkette oder Viererkette, wie sie heute zum Beispiel die BZ führt, wenig zielführend. Aus meiner Sicht muss eine Mannschaft mehrere Varianten draufhaben, um während des Spiels schnell umstellen zu können.
Quelle: Twitter/@czossi/@fcunion
Ich sehe das Problem auch nicht in der Defensive, sondern im Verhalten mehrerer Offensiv-Spieler, die die Abwehr nicht entlasten, indem sie sich so positionieren, dass sie anspielbar sind. Wichtig sind in dem Zusammenhang die Dreiecke auf dem Spielfeld. Ein ballführender Spieler muss immer die Option zwischen mindestens zwei anspielbaren Mitspielern haben. Und zwar idealerweise nach vorne. Hat der Spieler das nicht, steht er unter Druck und begeht Fehler. Klingt einfach, ist aber komplex und hat mit der Systemfrage nicht viel zu tun.
Bei Union war aus meiner Sicht zuletzt durch das starke Gegnerpressing zu beobachten, wie Offensivspieler und Defensivspieler voneinander abgeschnitten waren. Die Offensivspieler standen dann zu sehr im Deckungsschatten der gegnerischen Spieler.
Zusammenfassung: Wenn im nächsten Spiel wieder eine Viererkette steht, wird damit nicht die Dreierkette beerdigt.
Ersatz für Polter
Die Bleibewahrscheinlichkeit von Sebastian Polter ist nicht sehr hoch. Das weiß auch Union und hat sich laut Bild bereits nach Ersatz umgeschaut. Florian Niederlechner (24, Heidenheim) soll sich bereits mit dem Verein einig sein und Stefan Kutschke (26, Paderborn) wäre der nächste. Ich halte beide für eine gute Wahl. Natürlich würde ich gerne Polter behalten, allerdings kann ich auch der Realität ins Auge sehen. Leider.
Foto: Matze Koch
Nur weil es in der Bild diskutiert wird: Mir ist es egal, ob ein Spieler mal bei RB war. Es sei denn er hat sich rote Bullen auf die Wade tätowiert …
Beim Kurier ist das Glas halbvoll
Der Kurier möchte uns heute Mut machen für die letzten Spieltage. In kurz: Es gibt Mannschaften (St. Pauli, 1860), denen es im Umbruch noch schlechter geht. Ich bin kein Freund dieser Argumentation, die ich von schulpflichtigen Haushaltsangehörigen öfter hören muss: „Aber XY ist noch schlechter als ich.“ Es sind die eigenen Ansprüche und Möglichkeiten, an denen jeder sich messen muss. Auch der 1. FC Union und seine Spieler. Aus dieser Sicht hat die Mannschaft in dieser Saison nicht das Maximale herausgeholt. Andererseits haben sich auch Aspekte für die Zukunft gezeigt, die vor einem Jahr noch nicht zu sehen waren. Meiner Meinung nach ist das Glas weder halbvoll noch halbleer. Es ist einfach halb.
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Um in deiner Diktion zu bleiben: Da ist gar kein Glas.
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