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Düwel sucht den Damir-Kreilach-Ersatz

Als ich noch stolz das Abzeichen der BSG Jenaer Glaswerke trug und im Ringen gegen die verhasste BSG Handel antrat, mussten wir vor jedem Training der Körpergröße nach in einer Linie antreten und durchzählen. Ähnliches könnte ich mir langsam bei Norbert Düwel vorstellen, dessen Tätigkeit gerade das umfasst, was andere „aus der Not eine Tugend machen“ nennen würden. Nicht dass der Kader zu klein wäre, aber die Stammelf aus 16 bis 18 Spielern schrumpft so, dass Spieler auf manchen Positionen (besonders Linksverteidiger, Sechser) nur noch im Zweikampf mit sich selbst sind.

1.FC Union Berlin - 1.FC Kaiserslautern 0:0Foto: Stefanie Fiebrig

Damir Kreilach hat die (berechtigte) fünfte Gelbe Karte erhalten und wird am Freitag in Darmstadt fehlen. Die Frage, die Düwel beschäftigt, dürfte sein: Wer spielt gegen die Lilien auf der Schnittstelle zwischen Defensive und Offensive? Wem traue ich zu, das Mittelfeld zu organisieren, den Überblick beim Verschieben zu behalten, öffnende Pässe zu spielen und robuste Zweikämpfe zu bestreiten? Als erstes steht für mich Eroll Zejnullahu zur Debatte. Die spielerische Qualität hat der 20-Jährige ohne Frage. Ob ich ihm allerdings auch die Last der Verantwortung zuschieben würde? Das müsste sich zeigen. Und er selbst will noch an seinem Körperbau arbeiten:

 

Bleibt die Frage, wer stattdessen nach vorne gehen kann? Martin Kobylanski steht noch zur Wahl. Total aus dem Bauch heraus würde ich Fabian Schönheim sagen. Richtig begründen kann ich das nur damit, dass er in der Lage ist, einen Mannschaftsteil zu ordnen, gleichzeitig robust und durchsetzungsstark ist und gerne den Abschluss sucht. Nicht die schlechtesten Voraussetzungen. Allerdings verlangt das Spiel in die Spitze deutlich mehr Tempo und Antizipation als vielleicht der Spielaufbau aus der Innenverteidigung. Ich bin sehr gespannt.

Brandy erfolgreich operiert

Sören Brandy wurde am Montag operiert und hat gleich mal ein Selfie (der rechte Arm funktioniert also gut) aus dem Krankenbett geschickt.

Süße Genesungswünsche gab es auch vom Journalisten Matze Koch:

Der Wechsel im Tor

Die Entscheidung für Mo Amsif hat der Trainer bei AFTV etwas zu begründen versucht. Mir persönlich fehlte da die fachliche Begründung. Allerdings gibt es die auch sonst selten zu hören. Als Öffentlichkeit haben wir uns da mit Allgemeinplätzen zu begnügen.

Recht gebe ich dem Trainer, dass die (nicht nur mediale) Diskussion gerade eher an Daniel Haas als an Mo Amsif aufgehängt wird. Beim letzten Wechsel von Amsif zu Haas hätte es nicht solch ein Echo gegeben. Das ist richtig, allerdings sollte der Wirbel um diese Position den Trainer nicht überraschen, auch wenn er das nach außen so darstellt. Wir haben im aktuellen Podcast das Thema ausgiebig diskutiert.

Für Quatsch halte ich Binsenweisheiten wie „Der Torhüter benötigt Vertrauen“. Das benötigt jeder Spieler. Und mit der Abwehr und dem Spielsystem sollte jeder Keeper eingespielt sein. Es ist ja jeden Tag Training. Voraussetzung dabei bleibt: Der Trainer sollte seine Einschätzung offen denjenigen Spielern kommunizieren. Aber da geht es Fußballprofis nicht anders als uns im Job. Manche Vorgesetzte machen das gut. Andere weniger. Ich bin sehr gespannt. Fakt ist: Gegen Darmstadt steht Amsif im Tor.

Das Thema bestimmt die Medien heute:


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