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Er ist da.

Der Tag. Himmelblau und hoffnungsfroh. Ich bin seit sieben blitzwach, zähle die Minuten runter und hätte diesen zweiten Kaffee eigentlich nicht gebraucht. Aber Gewohnheiten sind anhängliche kleine Tiere.

Schwer zu beantworten ist die allmorgendliche Frage nach der Kleiderordnung. Ich kann mich wie gewöhnlich längere Zeit nicht entscheiden und entschließe mich überraschend, vollkommen grundlos aus einer Laune heraus zu etwas rotweißem. Es ist inzwischen dreiviertel zehn. Ob ich noch ´n Kaffee … ?

Meinem Gefühl nach vergeht die Zeit nicht im Geringsten. Es wäre genug davon da, um mindestens ein Haus zu bauen, einen Baum zu pflanzen und ein Kind nach den Bestimmungen des Preußischen Allgemeinen Landrechts zu adoptieren. In der Zeit, die dann noch übrig ist, könnte man das Haus streichen, innen wie außen, Kind wie Baum beim Wachsen zusehen und das Internet schwarzweiß ausdrucken und handkolorieren. Vollständig. Mehrmals. Danach bliebe immer noch genug Zeit, um beispielsweise einen Kaffee zu trinken. Acht Minuten nach Zehn.

Und wie jetzt weiter? Pfandflaschen in Dreierreihen aufstellen, sortiert nach Farbe, Form und wie gut das geschmeckt hat, was drin war. Klein, durchsichtig, bäh! ist Wasser ohne Blubb. Klein, gelb und auch bäh! ist ein Biermischgetränk, das Radler zu nennen selbst für Sterni mit Zitronenbrause ein Schlag ins Gesicht wäre. Ich stelle fest, das mein Ordnungsprinzip nichts taugt und werfe am Schluss alles in den selben Beutel. Zehn Uhr sechsundzwanzig. Leider hab ich schon abgewaschen. Bleibt wieder nur Kaffetrinken.

Zehn Uhr achtunddreißig. Um mich herum wird es zunehmends ordentlicher. Das gefällt mir gar nicht. Schnell eine Kaffeetasse dreckig gemacht.

Ich amüsiere mich ein bißchen mit den Lokalnachrichten. Die Hertha, so steht zu lesen, will den Osten gewinnen. Cindy aus Marzahn, Hellersdorf und Friedrichshain ist gefragt. Nehmt Peggy, Nancy und Doreen aus Hohenschönhausen bitte auch gleich mit! Zehn Uhr siebenundvierzig. Ein Espresso muss her, sofort. Na, ein Kaffee tut´s auch.

Angeblich beruhigt in Stresssituationen das Bekucken von Urlaubsfotos. Ebenso soll das Angeben der Entspannung sehr zuträglich sein. Täterätä! Spreeblick hat diese Woche eins meiner Urlaubsfotos veröffentlicht. Hm. Naja. Also … ich bin immer noch bißchen unentspannt. Da hatte die Apotheken-Zeitung wohl doch gelogen. Latte Macciato bitte, mit dreifach Zucker. Wie, gibt´s nicht? Jaja. Kaffee. Geht in Ordnung. Und es ist noch nicht mal elf!


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5 Kommentare zu “Er ist da.

  1. […] Festtagskleidung an und Treffpunkt 19 Uhr in Köpenick! Gleich neben unserem Wohnzimmer, neben dem heiligen Rasen. Es ist alles vorbereitet, das Freibier steht schon gut gekühlt in der Alten Försterei bereit und wurde in den letzten Tagen durich Kibi und Co. gut bewacht. Aber heute soll es fließen! […]

  2. Jetzt. Also: gleich. Nicht mehr lang. Nur noch ein bis zwei Kaffee. Dann ein Bier. Und schon gehts los.

  3. teppichtester

    Definitiv mein schönstes Fehrienerlebnis , um Längen besser als Wassereis mit Fruchtgeschmack und Ponyreiten ! Danke , Danke , Danke für DEN geilen Tach !

  4. Ey, der Spruch mit HSH ist aber nicht nett. Ick kann ja auch nüscht für meine verstrahlten Nachbarn.

  5. @DerSepp das war ähm … sprichwörtlich gemeint, keine konkret-individuelle beleidigung.

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