Blog State of the Union

Dreckig gewonnen. Davon kann es in dieser Rückrunde ruhig noch mehr geben.

Was ich gestern als erstes gemacht habe, nachdem ich vom Stadion nach Hause kam? Ich habe mir die Spielzusammenfassung wieder und wieder angeschaut. Wahrscheinlich war ich damit nicht alleine. Und ganz sicher war ich nicht der einzige, der irgendwann mit einem sehr breiten Lächeln eingeschlafen ist.

Und überhaupt: Darf ich mal kurz daran erinnern, dass die Meinung zum Spiel bis zur 60. Minute (das war der Moment, als ich mich entschied, noch ein Bier zu holen und mir die Partie schön zu trinken) sehr eindeutig war? Einen Satz habe ich sehr häufig gehört: „Dit is janüscht heute.“ Und ganz ehrlich: Viel war tatsächlich nicht zu sehen. Am Anfang sah das ganz gefällig aus, aber der Rasen und Bochum verhinderten ein flüssiges Kombinationsspiel. Und die Gäste spielten deshalb die Bälle gerne hoch, weil sie dort die Hoheit hatten (außer gegen Toni Leistner), während der Rasen so stumpf war, dass der Ball gänzlich anders reagierte, als die Spieler es sonst gewohnt waren.

Und bis zum Schluss konnte sich keine Mannschaft komplett auf diesen Umstand einstellen. Ich erinnere daran, dass ein Ballverlust von Felix Kroos in der Bochumer Hälfte zu einem Freistoß aus 18 Metern vor dem Uniontor führte. Aber das Tor aus einem solchen Platzfehler fiel zum Glück auf Bochumer Seite. Und führte letztendlich zum besten Foto vom Freitagabend:

Foto: Hupe/union-foto.de

Sebastian Polter. Ich freue mich einfach, dass er gleich getroffen hat und damit der erste Druck weg ist und nicht mit Minutenzählen oder sonstigem Quatsch angefangen wird. Schaut euch das Interview nach dem Spiel mit dem Angreifer auf AFTV an, das gemacht wurde, während ihm eine kleine Wunde am Fuß genäht wird (danke für die Nahaufnahme zum Schluss … ).

Dort sagt der Angreifer, dass das Ergebnis zählt. Das ist einerseits ein Allgemeinplatz. Aber andererseits genau das, was es zu diesem Spiel zu sagen gibt. Union musste vor allem gewinnen, um nicht gleich den eigenen Zielen für die Rückrunde hinterherzurennen. Union brauchte endlich den guten Start, um nicht im nächsten Spiel sofort unter Druck geraten. Erinnert euch an die ersten Spiele der Hinrunde. Egal wie dieser Sieg gegen Bochum zustande kam, er gibt Sicherheit.

Polter. Skrzybski. Diese Namen möchte ich noch häufiger in verschiedenen Kombinationen in dieser Rückrunde hören. Und für Kenny Prince Redondo hoffe ich einfach, dass er ganz fix vergisst, welche zwei Riesenchancen er gestern verballert hat.

Screenshot: Toni Leistner/Facebook

Übrigens bin ich mir sehr sicher, dass gestern bei der Runde der Spieler nach Ende der Partie alle Eltern im Stadion beim Anblick von Sebastian Polters Kindern kollektiv dachten: „Mütze, setz dem Kind jemand eine Mütze auf.“

Benny Kessel war doch fit

Kommen wir noch zu zwei anderen kleinen Themen: Entgegen seiner Ankündigung hatte Jens Keller doch Benjamin Kessel auf der Bank Platz nehmen lassen. Eine Begründung dafür lieferte Jens Keller in der Pressekonferenz nach der Partie (auf AFTV). Einerseits hätte Kessel ihm die erforderliche Fitness versichert. Andererseits wäre sonst durch den Startelfeinsatz von Michael Parensen im defensiven Mittelfeld der Innenverteidiger Emanuel Pogatetz der einzige Defensivmann auf der Bank geblieben. Und so wenig Optionen wollte der Trainer dann doch nicht haben.

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Kenny, Stevie, Polti ??

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Kurzer Standoff auf der Pressekonferenz

Ebenfalls auf der Pressekonferenz gab es noch einen kleinen Standoff zwischen dem Journalisten Matze Koch und Pressesprecher Christian Arbeit. Streitpunkt war die Frage, ob Union noch Abgänge verzeichnen könnte in der Wintertransferperiode, weil die Situation für Eroll Zejnullahu ja nicht einfacher werde, wenn Stephan Fürstner in der nächsten Partie ins defensive zentrale Mittelfeld zurückkehrt.

Ob auf Pressekonferenzen nach dem Spiel nur Fragen zum Spiel erlaubt sein dürfen oder nicht, ist eine uralte Diskussion, die auch bei Union unter verschiedenen Trainern schon einmal auftauchten. Ich würde das nicht überbewerten. Aus meiner Sicht sind auch für Journalisten diese Pressekonferenzen nach dem Spiel sinnlos, weil in dem Moment Zeitdruck herrscht, die noch weitere Texte und Fotos fertig zu bekommen. Aber wenn es danach, sei es im Anschluss an die Pressekonferenz oder am nächsten Tag beim Auslaufen, keine Möglichkeit gibt, dem Trainer Fragen zu stellen, dann muss man auch Verständnis dafür haben, dass in der Nachspiel-PK allgemeinere Fragen gestellt werden.

Gelöst hat diese überhaupt nicht zur allgemein gelösten Stimmung nach der Partie passende Situation Jens Keller. Er erklärte kurz, dass Eroll Zejnullahu eine sehr gute Vorbereitung absolviert habe. Aber in der Partie gegen Bochum hätten vor allem spieltaktische Gedanken den Ausschlag bei der Startelf und den Einwechslungen gegeben. Das alles habe er nach dem Spiel auch Eroll Zejnullahu erklärt.

Eine Analyse des Spiels aus taktischer Sicht findet ihr bei Eiserne Ketten.

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Freu-Knäuel. #alteförsterei #fcunion

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Hier gibt es die Texte der Berliner Medien zum Spiel:

Und hier die Fotos von der Partie:

Podcast

Unser erster Podcast des Jahres kommt am Montag um 20 Uhr live (sorry an diejenigen, denen ich gestern noch Sonntag versprochen hatte).

Und woanders?

Das erste Pflichtspiel von Christopher Quiring bei Hansa Rostock gibt es ab 14 Uhr heute im NDR-Livestream. Und Jan Glinker wurde bei Magdeburg von seinem Trainer Jens Härtel degradiert und ist ab sofort zweiter Torhüter. Wegen einer Familienangelegenheit kann er allerdings aktuell nicht trainieren oder spielen (liga3-online.de).


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2 Kommentare zu “Dreckig gewonnen. Davon kann es in dieser Rückrunde ruhig noch mehr geben.

  1. Mich würde als Podcastthema mal interessieren, was ihr über die verkappten Werbeblöcke denkt, die mittlerweile am Ende der Pausen durchgesagt werden.
    Gestern die Ansage, dass es Geschenke vom Trikotsponsor gibt und beim letzten Heimspiel gabs – nach meiner Erinnerung – einen anlogen Pausenabspann.

    Nach meiner Meinung sollte man da ehrlich sein und den Werbeblock auch entsprechend akustisch kennzeichnen …

  2. Jan Grobi

    Ich glaub, der Kristian hat sein erstes Interview in deutsch gegeben.

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