Blog State of the Union

Große Gesten und viele kleine Szenen

Die großen Szenen gehörten gestern völlig zu Recht Felix Kroos, Bobby Wood und Jakob Busk. Kroos für sein Auge beim 1:0, Bobby Wood für sein Tempo und seine Ruhe beim 2:0 und Jakob Busk dafür, dass er nur wenige Sekunden vor Woods Tor das 1:1 mit einer Parade gegen Okotie verhindert hat. Überhaupt der dänische Torhüter. Hatte er am Anfang noch ein, zwei Unsicherheiten in der Abstimmung mit seinen Vorderleuten, so zeigte er sich dann nicht nur als Rückhalt im Tor, sondern auch mal über 30 Meter vor seinem Kasten, als er eine Szene entschärfte, bevor sie richtig gefährlich werden konnte.

Wir bekamen also eine Vorstellung davon, was Sascha Lewandowski in Jakob Busk sieht und warum er den Wechsel vollzogen hat. Nicht nur wegen der spielerischen Qualität, sondern auch weil er seine Vorderleute mehrfach sehr deutlich in die Pflicht nahm. Ich bin gespannt, wie konstant der Däne diese Leistung zeigen kann. Muss ja nicht immer so ein Sahnetag wie gegen 1860 sein. Jakob Busk hat in nur einem Monat schon ein bisschen Unionluft eingeatmet, wenn mich der Google Übersetzer bei diesem dänischen Text nicht komplett im Stich gelassen hat.

Meine Szenen des Spiels waren noch ein paar andere. Zum einen hat mich Emanuel Pogatetz überzeugt, der mit kleinen Gesten immer wieder dafür sorgte, dass die Abwehr aufrückte oder die Abseitsfalle intakt blieb. Überhaupt habe ich viel Abstimmung zwischen defensivem Mittelfeld und Abwehr gesehen, wenn es darum ging, Gegenspieler zu übergeben. Und vor allem, dass diese Übergaben auch geklappt haben, hat mich deutlich mehr gefreut als das reine Ergebnis am Ende. Denn das macht wirklich Hoffnung auf eine gute Rückrunde (als ob die jetzt mit drei Siegen und einem Unentschieden nicht schon gut wäre).


Foto: Matze Koch

Die anderen kleinen Szenen gehörten dem Trainer, der in der zweiten Halbzeit hineinzucoachen versuchte, als es darum ging nicht immer über rechts zu spielen (obwohl das durch das Überladen der rechten Seite sinnvoll war) und Jakob Busk anzeigte, wohin er den Abschlag auszuführen habe. Der Däne spielte übrigens nicht dorthin, wo Lewandowski das gerne gehabt hätte. Und richtig aus sich herausgegangen war der Trainer, als Union zwischen dem 2:0 und dem 3:0 kurzzeitig zu übermütig nach vorne gespielt hat und die Absicherung nach hinten vergaß.

Die drei verletzungsbedingten Auswechslungen von Schönheim (Adduktoren), Kroos (Muskelverhärtung) und Leistner (Oberschenkelprobleme) hat die Mannschaft gut aufgefangen und die jeweilig hineinkommenden Spieler gut integriert (Wahnsinnspass übrigens von Michael Parensen auf Wood vor dem 2:0). Ich habe aufgrund der kurzen Zeit bis zum Auswärtsspiel in Leipzig wenig Hoffnung auf Wunderheilungen bei den drei Spielern. Bei Kroos scheint es zumindest nicht allzu schlimm zu sein. Auch der Kurier versucht sich in Prognosen. Eine genaue Diagnose wird es vielleicht heute geben.

Fotos vom Spiel findet ihr hier:


Foto: Hupe/union-foto.de

Spielberichte gibt es hier:

Wer wissen will, was es mit Toni Felix Kroos‘ Jubel nach dem Tor auf sich hat, wird in der Bild fündig. Und außerdem werden wir beim nächsten Heimspiel mit Bunki vom Kurier gemeinsam eine Packung Jelly Beans verdürcken. Bunte Pillen naschen und so

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Zum Thema „Der Fußball, den wir wollen“ gibt es mal wieder etwas zum Nachdenken. Dieses Mal über den DFB: Kartellamt prüft EM-Ticketpraxis des DFB


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3 Kommentare zu “Große Gesten und viele kleine Szenen

  1. Ich fand, dass Kevin Prince auf hinten links etwas überfordert war. Ansonsten seh ich es genauso

  2. Seh ich nicht so, Jan. Er hat in dem Spiel die meisten Torschüsse gehabt und die meisten Flanken geschlagen!

  3. Ihr widersprecht euch gerade nicht einmal, offensiv wusste er wohl zu gefallen, aber defensiv ist noch Luft nach oben.

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